Es ist mal wieder Zeit, sich mit einem weiteren Prinzip des Lean Consumption zu beschäftigen. Heute dreht sich alles um Prinzip Nummer 6: „Kontinuierlich Lösungen zusammenstellen, um dem Kunden Zeit und Ärger zu ersparen.“ Klingt furchtbar einfach, oder? Aber halt! Bevor Du jetzt gleich denkst, dass das ein Kinderspiel ist, lass uns einen genaueren Blick darauf werfen.
Stell Dir vor, Du bist ein Kunde. Du hast ein Problem und suchst nach einer Lösung. Du gehst zu Anbieter A und bekommst dort eine Teillösung. Dann musst Du zu Anbieter B, um einen weiteren Teil des Puzzles zu finden. Und so weiter. Bevor Du es merkst, bist Du bei Anbieter Z angelangt und hast Dein gesamtes Wochenende damit verbracht dein Problem zu lösen. Klingt nicht gerade nach einem entspannten Wochenende, oder?
Hier kommt der schlaue Anbieter ins Spiel. Anstatt seinen Kunden auf eine wilde Gänsejagd zu schicken, bietet er eine integrierte Lösung an, die mehrere Bedürfnisse auf einmal abdeckt. Der Kunde muss sich nicht um die Auswahl, Bestellung, Installation und Wartung verschiedener Komponenten kümmern. Er bekommt alles aus einer Hand. Klingt traumhaft, nicht wahr?
Aber halt, es wird noch besser! Diese Lösungen sollten nicht statisch sein. Nein, sie sollten sich kontinuierlich verbessern und erweitern, um den sich ändernden Bedürfnissen des Kunden gerecht zu werden. Es ist nicht nur eine einmalige Lösung, sondern ein fortlaufender Prozess. Es ist wie ein Abo-Service für Lebenserleichterung!
Es ist eigentlich ganz einfach: Sei der Anbieter, der das Leben seiner Kunden einfacher macht. Biete integrierte, sich ständig verbessernde Lösungen an, die den Kunden Zeit und Ärger ersparen. Und schon bist Du auf dem Weg, ein Meister des Lean Consumption zu werden!
Ein Klick passt nicht allen: Wie Automatisierung ihre Grenzen bekommt
Amazon ist bekannt für Services, die Kunden extrem bequem in den Alltag integriert werden – wie das Eine-Klick-Bestellkonzept oder Alexa als persönliche Einkaufsassistentin. Doch mit einem Angebote, den Amazon Dash Buttons, gibt es ein Problem.
Die Dash Buttons sind kleine physische Knöpfe, die man zu Hause an eine beliebige Stelle klebt – und durch einen Knopfdruck nach wenigen Tagen automatisch sein Lieblingsprodukt von Amazon zugeschickt bekommt. Ein Traum für Faulpelze und Vergessliche! Doch was am Anfang noch praktisch und bequem klingt, kann durchaus zum Ärgernis werden.
Schließlich besteht kaum eine Möglichkeit, genau zu kontrollieren, was uns Amazon da zuschickt und wann. Höchstens mit sehr diszipliniertem Ausknipsen des Dash Buttons nach jeder Bestellung – was aber auch kaum der Definition von „Bequemlichkeit“ entspricht. Ohne Überwachung läuft man hingegen Gefahr, sich irgendwann halbjährlich mit einer neuen Kiste voll Waschmittel, Kaffee oder Katzenfutter wiederzufinden – weil einfach immer schön auf Knopfdruck die gleiche Standardmenge kommt und der eigene Verbrauch nicht berücksichtigt wird.
Die Idee der Dash Buttons ist zwar grundsätzlich durchdacht, um integrierte Komplettlösungen für den Kunden zu schaffen. Doch ohne individuelle Anpassung der Liefermengen und -intervalle an den tatsächlichen Bedarf bleibt diese Lösung im Zweifel eine Plage statt echter Zeitersparnis – wenn man plötzlich mit einem halben Dutzend Packungen Klopapier oder Zahnpasta überhäuft wird. Ein Negativbeispiel dafür, wie wichtig die kontinuierliche Optimierung und Anpassung solcher „automatisierten Komplettlösungen“ an die Bedürfnisse des Nutzers bleibt. Bequemlichkeit hin oder her.
Ein Apfel am Tag: Wie Apple mit integrierten Lösungen das Kundenerlebnis revolutioniert
Du kaufst ein iPhone und es funktioniert nahtlos mit deinem MacBook, iPad, Apple Watch und sogar deinem Apple TV. Du musst nicht mehrere Anbieter kontaktieren, wenn ein Problem auftritt, oder separate Software für jedes Gerät kaufen und installieren. Du gehst einfach zum nächsten Apple Store oder kontaktierst den Apple Support und sie kümmern sich um alles.
Auch das Ökosystem von Dienstleistungen wie iTunes, iCloud, Apple Music und App Store ist nahtlos in die Geräte integriert, sodass Kunden auf ihre Daten und Medien von jedem Apple-Gerät aus zugreifen können. Dadurch wird den Kunden viel Zeit und Mühe erspart.
Apple stellt seine Lösungen kontinuierlich vor und verbessert sie, um den sich ändernden Bedürfnissen seiner Kunden gerecht zu werden. Es ist nicht nur ein einmaliger Kauf, sondern eine fortlaufende Beziehung, die auf Vertrauen und Zufriedenheit basiert.
Dynamisch durch Dialog: Wie HelloFresh mit seinen Kunden wächst
HelloFresh ist ein Anbieter für Kochboxen, die Kunden sämtliche Zutaten für ausgewählte Rezepte nach Hause liefern. Und das nicht als statisches Sortiment, sondern auf Basis individueller Profile und Vorlieben. HelloFresh nutzt smarte Algorithmen, um jeden Kunden genau kennenzulernen und seine Kochbox optimal zusammenzustellen:
• Beim Anmeldeprozess gibt der Kunde verschiedene Diäten, Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten an, die direkt bei der Menüauswahl und Rezeptzusammenstellung berücksichtigt werden.
• Aus einem wöchentlich wechselnden Repertoire von über 20 Rezepten sucht sich der Kunde einfach die für ihn interessantesten Menüs aus. Eine breite Auswahl, aber übersichtlich und ohne lange Entscheidungsprozesse.
• Die in jeder Kochbox enthaltenen Rezepte und Zutatenmengen sind exakt auf die von der Person angegebene Haushaltsgröße zugeschnitten. Es kommt keine Übermenge an Lebensmitteln an, die am Ende in der Tonne landen.
• HelloFresh merkt sich im Laufe der Zeit die Bewertungen und Favoriten seiner Kunden und schlägt auf Basis dieser Infos zunehmend individuell abgestimmte Menüvorschläge vor. Ein kontinuierlicher Lern- und Optimierungsprozess.
• Zusätzlich hat der Kunde jederzeit die Möglichkeit, seine Einstellungen und Vorlieben zu verfeinern oder Feedback an HelloFresh zu senden. Eine transparente Informationsgrundlage für weitere Verbesserungen.
HelloFresh kombiniert hier also smarte Technologie mit individueller Anpassung, um dem Kunden eine Komplettlösung für den Kochalltag zu bieten, die exakt auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist und auch Feedback Loops enthält, um sich laufend zu optimieren. Ein sehr gelungenes Beispiel für die moderne Umsetzung des 6. Lean Consumption Prinzips.